Debüt als Diana

Mein Debüt als Diana in Orpheus in der Unterwelt von Jaques Offenbach steht vor der Tür. Am 02. September 2022 ist unsere Premiere auf der Operettenbühne Hombrechtikon. Die Produktion läuft bis 07. Oktober unter der musikalischen Leitung von Caspar Dechmann und der Regie von Stefan Wieland.

Mein Debüt als Diana in Orpheus in der Unterwelt von Jaques Offenbach steht vor der Tür. Am 02. September 2022 ist unsere Premiere auf der Operettenbühne Hombrechtikon. Die Produktion läuft bis 07. Oktober unter der musikalischen Leitung von Caspar Dechmann und der Regie von Stefan Wieland.

#dieoperette

Offenbachs erste abendfüllende Operette erzählt – auf den ersten Blick – die älteste und grösste Liebesgeschichte der Welt: Orpheus, der grösste Sänger aller Zeiten, verliert seine Geliebte Gattin Eurydike durch einen Schlangenbiss. Seine Liebe und Schmerz ist so gross, dass er die – für Sterbliche eigentlich unmögliche – Reise in die Unterwelt wagt, um sie zurückzuholen. Er darf sie schliesslich auf die Erde zurückführen, unter der Bedingung, dass er sich nie nach ihr umschaut. Eurydike ist von dieser Abwendung so verletzt, dass sie sich weigert, mit ihm ins Reich der Lebenden zurückzukehren. Als er sich nach ihr umwendet, verliert er sie für immer.

Diese Geschichte wurde seit Beginn der Operngeschichte immer wieder vertont, von Monteverdi und Gluck und vielen anderen. Also ein alter Hut? Natürlich ist das Gegenteil richtig, denn Offenbach dreht alles um: Eurydike hasst Orpheus’ Geigenspiel, beide haben Affären. Als Eurydikes Liebhaber, der Gott der Unterwelt, Pluto, in Verkleidung, sie mit einem Schlangenbiss in sein unterirdisches Reich holt, ist Orpheus erleichtert, den alten Drachen endlich los zu sein! Doch bevor er zu seiner aktuellen Geliebten rennen kann, zwingt ihn die personifizierte öffentliche Meinung, die Götter anzuflehen, dass er sie aus der Unterwelt zurückholen dürfe.

Als er im Himmel, bzw. auf den Olymp ankommt, trifft er nicht eine Insel der Seligen, sondern eine Gruppe gelangweilter, zerstrittener Götter, denen Nektar und Ambrosia zum Halse heraushängen und die seinen Wunsch vor allem aus einem Grund nachkommen: Sie wollen endlich einmal der viel lustigeren Hölle einen Besuch abstatten. Für den für seine Seitensprünge berüchtigten Göttervater Zeus ist das eine Gelegenheit, mit der schönen Eurydike anzubandeln.

Offenbach erzählt also äusserlich genau die älteste Geschichte der Welt, dreht dabei jedoch jeden Stein um und eröffnet an jeder Ecke eine überraschende oder schockierende Perspektive. Dabei hält er seinen Zeitgenossen ebenso wie uns eine Spiegel vor und stellt in jedem Moment die Frage nach Sein und Schein, nach Selbstdarstellung und Heuchelei.

Während viele spätere Operetten oft mit Nostalgie und Sentimentalität beglücken, findet man davon in dieser Uroperette das Gegenteil: Die alte Zeit ist eine bitterböse Spiegelung der heuchlerischen und dekadenten Gegenwart, in der alle ihr Fett weg bekommen und als einziger Gott Bacchus übrigbleibt:  Der Rausch durch den Wein und natürlich durch die Musik. (Caspar Dechmann)

 

 

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«Wenn man sich wünscht zu sehen und zu hören, wie Gesang und Schauspiel zu einer Einheit verschmelzen, dann sollte man unbedingt die junge österreichische Sopranistin Anna Gitschthaler erleben wollen!»