Biografie
Die österreichische Sopranistin Anna Gitschthaler, die in der Schweiz lebt, begeisterte im September 2024 in der Tonhalle Zürich mit einer eindrucksvollen Interpretation des Märchens Thorstein und die Riesen, das sie sowohl erzählte als auch gesanglich zum Leben erweckte. Ihre Bühnenpräsenz und Vielseitigkeit stellte sie in diesem Jahr zudem in gleich drei Rollendebüts unter Beweis: als „Josepha“ in Ralph Benatzkys Im Weißen Rössl bei den Serenaden im Hernerpark, in der Titelpartie „Roxy“ in Paul Abrahams Operette Roxy und ihr Wunderteam am Stadttheater Murau (AT) sowie als „Gabriele“ in Offenbachs Pariser Leben am Theater Arth.
Neben ihren Opern- und Operettenauftritten hat sich Anna Gitschthaler auch als Konzertsolistin einen Namen gemacht. Zu den Höhepunkten ihrer Konzerttätigkeit 2024 gehören die Sopranpartien in Dvořáks Stabat Mater in Konstanz sowie in Louis Spohrs Die Letzten Dinge. 2023 beeindruckte sie das Publikum mit dem Mozart-Requiem und dem Donizetti-Requiem. Ihre Interpretation der Sopranpartie in Brahms‘ Ein deutsches Requiem 2022 in Hinwil wurde vom Publikum hochgelobt. In demselben Jahr war sie in Haydns Die Schöpfung zu hören, wo sie ihr tiefes musikalisches Gespür erneut unter Beweis stellte.
Als Künstlerin von großer Vielseitigkeit ist Anna Gitschthaler nicht nur eine beeindruckende Bühnenpersönlichkeit, sondern auch eine kreative Schöpferin eigener Projekte. So brachte sie ihr Projekt #rotkäppchen 2022 beim Davos Festival zur Uraufführung und präsentierte es mit großem Erfolg im März 2024 im Künstlerhaus Boswil. Zudem kuratierte sie einen eigenen Liederabend mit vertonten Texten von Erich Kästner beim größten Kästner-Festival der Schweiz, wo sie das Publikum mit ihrem feinsinnigen Gespür für Liedinterpretation und Text begeisterte.
Mit Hingabe widmet sie sich auch der Musikvermittlung und ist für renommierte Institutionen wie das Opernhaus und die Tonhalle Zürich tätig. Gemeinsam mit Sandra Trattnigg gründete sie das innovative Opernformat „beOPERaction“, das neue Wege der Musikpräsentation erschließt.
Anna Gitschthaler absolvierte 2019 ihr Masterstudium an der Zürcher Hochschule der Künste mit Auszeichnung bei Yvonne Naef und setzte ihre Ausbildung in der Masterclass Zürich unter Sandra Trattnigg fort. Die Thyll Stiftung förderte ihr Studium, und sie erhielt wegweisende Impulse in Meisterkursen bei Persönlichkeiten wie Thomas Hampson, Margreet Honig, Joseph Breinl, Brigitte Fassbaender, Enrico Maria Cacciari, Michael Richter und Jack Li Vigni.
Zu ihren zahlreichen Weiterbildungs- und Förderprogrammen zählen das Stipendium der Lotte Lehmann Akademie 2020 in Perleberg (DE) und das Stipendium der Internationalen Opernwerkstatt des „Festival der jungen Stimmen“ 2019, das unter dem Patronat von Bundesrat Alain Berset steht.
Im Rahmen des Projekts #SingMyBox studierte sie 2020 die Partien Ännchen (Der Freischütz), Musetta (La Bohème) und Adele (Die Fledermaus). Im selben Jahr gründete sie gemeinsam mit Sandra Trattnigg das Aufnahmestudio „bePROduction“, das Musikerinnen und Musikern hochprofessionelle Aufnahmebedingungen bietet.
Bereits 2019 trat sie als „Susanna“ in Il ventaglio von P. Raimondi in einer Produktion der Free Opera Company Zürich auf und deckte dort auch die Rolle der „Zerlina“ in der Opéra comique Fra Diavolo von D.F.E. Auber. 2020 überzeugte sie in der Opernproduktion der ZHdK als „Eleonora“ in A. Salieris Prima la musica e poi le parole. Bereits 2017 erhielt sie für ihre Darstellung der „Frau Silberklang“ in Mozarts Der Schauspieldirektor den Förderpreis der ZHdK.
Ihre frühe Begeisterung für Musik und Bühnenkunst wurde in Musical- und Operettenproduktionen sowie durch den Unterricht bei Andrea Ertlschweiger geprägt und bildet das Fundament ihrer einzigartigen künstlerischen Persönlichkeit.